Projektwoche „Lebensplanung und Berufsorientierung“
7. April 2003
Berufliche Orientierung im 11. Jahrgang
10. Oktober 2005

IGS-Klassen auf Studienfahrt (26.09. bis 01.10.05)

Oft geschrieben und gesprochen – und doch immer wieder wahr. Vier der sechs zehnten Klassen der Integrierten Gesamtschule Fürstenau machten sich auf den Weg, um eine Woche lang die Aussagekraft dieses Mottos zu überprüfen. Ergebnis: Sehr positiv und zur Nachahmung empfohlen.


Zwei Klassen starteten am Montag, die beiden anderen zur Reduzierung der Bahnfahrtkosten am Dienstag. Bis Freitag bzw. Samstag stand ein umfangreiches Erkundungs- und Besichtigungsprogramm auf der Tagesordnung. Für die Bahnfahrer hatte Herr Wolf seine Erfahrungen zur detaillierten, aufwändigen und perfekten Vorbereitung eingebracht. Der erste Nachmittag war einem Erkundungsspiel gewidmet. Es führte die Schülerinnen und Schüler in Gruppen an verschiedene Punkte der Stadt und beinhaltete unter anderem die Aufgabe, mit Hilfe von ausgeliehenen Digitalkameras geeignete Fotos zu machen. Die engagierte Heimleiterin erstellte dann mit ihrem Team während der Woche aus diesen Fotos und geeignetem Beiwerk eine jugendgemäß aufgemachte CD-ROM, ein ansprechendes Erinnerungsstück für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer an eine erlebnisreiche Woche.

Neben den traditionellen touristischen Highlights galt es natürlich auch dem besonderen Bildungsanspruch einer Schulfahrt gerecht zu werden. Stichwortartig seien genannt: Besuch eines ausgewählten Museums (Technikmuseum, Gedenkstätte deutscher Widerstand und – inzwischen weltbekannt – das neue jüdische Museum nach den Plänen Daniel Liebeskinds) sowie eine Multimediashow zur Geschichte Berlins. Intensiver betrachtet wurde Berlin als Schnittpunkt (mindestens) dreier historischer Entwicklungslinien: des Nationalsozialismus („Topographie des Terrors“), der deutschen Teilung (Gedenkstätte an die Opfer der Mauer) und der DDR (Haftanstalt des ‘Ministeriums für Staatssicherheit’ im Stadtteil Hohenschönhausen mit einer eindrucksvollen Führung durch einen ehemaligen Häftling). Den tatsächlichen Wert der wieder errungenen Einheit Deutschlands und seiner Hauptstadt kann wohl nur ermessen, der Mauer und Stacheldraht gesehen hat.

Am Brandenburger Tor und im Umfeld des Reichstagsgebäudes konnten die Vorbereitungen zur Feier des Tages der deutschen Einheit in Augenschein genommen werden. Mehr der Unterhaltung dienten der Besuch eines Improvisationstheaters, das den Schülerinnen und Schülern reichlich Gelegenheiten zur indirekten Mitwirkung bot, ein Kinobesuch mit freier Auswahl des Films sowie – fast unvermeidbar – der Diskobesuch.

Ja – und dann war da noch der Zugriff auf die aktuelle Politik. Frühzeitig war Kontakt mit Bundestagsabgeordneten dieses Raumes aufgenommen worden, die daraufhin zwei der Klassen eingeladen hatten. Und eigentlich sollte am vorgesehenen Besuchstag auch eine Plenardebatte angehört werden. Die vorzeitigen Wahlen des Bundestages ließen diese leider ausfallen. Die Besichtigung des Sitzungssaales und der Reichstagskuppel sowie Informationsgespräche mit Mitarbeiterinnen der Abgeordneten erwiesen sich jedoch als ebenfalls ergiebig und beeindruckend. Wie nahe man in der Hauptstadt dem politischen Geschehen kommt, bemerkte eine Gruppe, der schon am ersten Tag zwei Spitzenpolitiker vor die Linse liefen: Renate Künast von den Grünen und Christian Wulff von der CDU.

Vollständig, wohlbehalten und voller Eindrücke verließen die jungen Leute in Bersenbrück die einmal mehr superpünktliche Bahn und konnten dort von Eltern empfangen und nach Hause transportiert werden. Vielleicht fiel das übliche Wochenendprogramm dieses Mal etwas kürzer aus …