La Conga – Kunstausstellung der Sek II
20. März 2007
Studienfahrt nach Berlin 11.4. bis 13.4.2007
20. April 2007

italien07_1.jpg
Die Familie hat in Italien einen hohen Stellenwert und der Gast ist König. Dies konnte eine Austauschgruppe der Gesamtschule Fürstenau unter der Leitung von Anita Dirkmann bei einem zehntägigen Aufenthalt während der deutschen Osterferien in den Marken feststellen.
Mehrmals täglich nehmen die Familienmitglieder über das geliebte ‚telefonino’ Kontakt auf und die Großfamilie trifft sich so oft wie möglich zum gemeinsamen Essen. Die deutschen Schüler staunten nicht schlecht, als bei einem Essen, zu dem die Gasteltern geladen hatten, sechs Gänge serviert wurden, jeder frisch zubereitet.italien07_2.jpg
Eine Woche Regen schmerzte bei der vielen Gastlichkeit nicht so sehr, zumal natürlich in der Austauschzeit auch Unterricht angesagt war, trotz deutscher Ferienzeit. Glücklicherweise herrschte beim Besuch von Rom besseres Wetter und die Überraschung war perfekt, als Herr Dirkmann als Austauschbegleiter von Pilgern aus dem Altkreis Bersenbrück und Schülerinnen und Eltern seiner alten Schule am Pantheon erkannt und angesprochen wurde.
Die Verständigung der Partnerinnen und Partner lief über alle bisher erlernten Sprachen. Mit Kreativität und Ausdauer entlockten die Gastgeber den deutschen Zungen ein rollendes R und trainierten mit ihnen die beliebtesten Lieder der italienischen Hitparade. Gute Sprachkenntnisse waren auch beim Kontakt mit Erasmus-Studenten aus osteuropäischen Ländern notwendig. Der Austausch gestaltete sich so international, auch durch ein gemeinsames Besichtigungsprogramm in Macerata mit einer Schülergruppe aus Wien.
Die Partnerschule ‚ITC A. Gentili’ ist eine Halbtagsschule mit sechs Stunden Unterricht an sechs Tagen, also auch am Samstag. Am Nachmittag bietet die Schule Nachhilfeunterricht an, von Lehrern erteilt und vom Staat bezahlt. Die Abiturprüfung wird nach 13 Schuljahren abgelegt. Lehrerinnen und Lehrer werden nicht mit ihrem Namen, sondern als ‚Professoressa’ bzw. ‚Professore’ angesprochen.
Eine solche Verwendung von Titeln hat in Italien Tradition. So wurde auch der neue Bischof von Macerata bei seiner Einführung von allen ‚Monsignore’ genannt. Einig mit dem
Bürgermeister, der schon mehrmals Austauschgruppen aus Fürstenau empfangen hatte, stellte er die Themen Familie und Solidarität in Kirche und Gesellschaft in den Mittelpunkt. Dass dies in Italien nicht schöne Worte sind, sondern gelebte Wirklichkeit, konnten die Schülerinnen und Schüler auch dadurch erfahren, dass alte und kranke Menschen in und von der Familie betreut werden – ohne staatliche Hilfe.
italien07_3.jpgBeim Gegenbesuch zu Beginn des nächsten Schuljahres werden die deutschen Schülerinnen und Schüler Gastgeber sein und die Besonderheiten ihrer Region und ihrer Schule zeigen können.