Frankreichaustausch 2008

Beschwingt in die Ferien!
4. Juli 2008
Mit Stil in die Zukunft
9. Juli 2008

Pünktlich um 08:00 Uhr hatten sich alle Teilnehmer am Busbahnhof versammelt. Keiner wusste, was ihn die nächsten zehn Tage erwarten wird und so warteten alle gespannt und voller Vorfreude auf unseren Bus, der und nach Montgeron bringen sollte. Zu dem Zeitpunkt ahnte niemand, dass wir statt um ca. 18:30 Uhr erst gegen Mitternacht ankommen würden.
Wir stiegen schließlich alle in den Bus, den wir von Anfang an ziemlich skeptisch betrachteten, da er nicht grade der sauberste und heilste war, und fuhren ab.
Nach ein paar Stunden passierte dann das, was passieren musste. Mitten auf der Autobahn, kurz vor Oberhausen, fing unser Bus an, komische Geräusche von sich zu geben, zu ruckeln und sich immer weiter zu verlangsamen. Da hatten wir doch das Gefühl, dass der Bus nicht ganz heile ist, besonders als es scheinbar nur noch im ersten Gang voran ging – auf der Autobahn…

Teilweise ging es gar nicht mehr weiter, dann wieder schneller – weit kamen wir jedenfalls nicht. Der Busfahrer nahm die nächste Ausfahrt nach Oberhausen und so landeten wir mit viel Mühe und Not letztendlich vor einer Werkstatt.
Die Werkstatt stellte fest, dass die Lichtmaschine kaputt ist. Nach zwei bis drei Stunden, die wir in Oberhausen verbringen durften, musste doch noch ein anderer Bus aus Grafeld bestellt werden, der dann nach zwei Stunden eintrudelte. Zu dem Zustand des Ersatzbusses sagen wir mal gar nichts, außer dass wir froh waren, als es dunkel wurde und die Franzosen sich über den Bus lustig gemacht haben. Trotz alldem blieb unsere Laune gut, nur die der Busfahrer schien langsam auf den Nullpunkt zuzugehen. Verständlich, schließlich standen die ja ganz schön blöd da. dabei konnten die ja auch nicht mehr dafür als wir.
Kurz vor Mitternacht (d.h. knapp über fünf Stunden Verspätung) fuhren wir dann an Paris vorbei nach Montgeron. Hier wurden dann alle wieder ziemlich munter und aufgeregt. Jegliche Müdigkeit, die mit der Zeit aufkam, schien verflogen zu sein.
Am „Grille de Dravail“, dem Busbahnhof des Lycées, warteten bereits die ganzen Franzosen auf uns. Nacheinander wurden wir aufgerufen und unseren Austauschpartnern zugeordnet.
Nachdem wir alle von der Busfahrt erholt hatten, stürzten wir uns am nächsten morgen gleich in das Getümmel von Paris.
Na ja, wir wollen ja nicht gleich übertreiben. Wir ließen den Tag ruhig angehen und starteten mit einer Besichtigung des Lycées.
Anschließend aßen wir in der Schulkantine. Das Essen war für alle etwas ungewohnt, obwohl es ja heißt: die gute, französische Küche.
Danach machten wir Paris unsicher. Endlich!
Wir sahen zum ersten Mal Notre Dame und auch der Eiffelturm guckte um die Ecke.
Am nächsten Tag besuchten wir die Museen „Quai Branly“ und die „Cité de Science“.
Glücklicherweise fand die Führung im Museum „Quai Branly“ über Kopfhörer statt, die einen off-Knopf besaßen.
Den betätigte natürlich keiner…! 😉
Dabei hätten wir doch alle unauffällig nicht zuhören können…
Auch das 3D-Kino „la géode“ überwältigte uns übermäßig durch die hautnahe, spektakuläre Tiefsee-Unterwasserwelt.
Danach kam das Wochenende, das alle Teilnehmer in ihren Gastfamilien verbrachten. Deswegen war das Wochenende für manche mehr, für andere weniger interessant.
Schon war das Wochenende wieder vorbei. Für den nächsten Tag waren zuerst drei Zeitstunden Unterricht vorgesehen.
Um 1130 Uhr aßen wir in der Schulkantine. Danach fuhr die ganze Gruppe nach Bercy, einem Stadtteil von Paris.
Hier machten wir eine kurze Tour durch einen Park bzw. Garten, wo anscheinend jeder Hügel von einem Architekten geplant worden war und irgendetwas darstellen sollte. Für die Pariser ist so ein grüner Fleck bestimmt mal eine Art Erholung, da dort fast die gesamte Fläche verbaut ist, aber wir „vom Lande“ kennen es ja kaum anders. Von daher war der Garten für uns nichts besonders Spektakuläres.
Durch den Garten ging es in eine Straße, in der wir „shoppen“ durften. Leider waren dort keine Geschäfte, in denen man wirklich shoppen konnte. Es sei denn, wir hätten nach Blumentöpfen und Wasserschläuchen gesucht… Ein schön eingerichteter Süßigkeitenladen war so ziemlich das einzig interessante.
An diesem Tag stand ein Ausflug nach Versailles auf dem Plan.
Das Schloss ist ja riesig! Aber mal ganz von vorne:
Wie jeden Tag trafen wir uns um 8 30 Uhr am Busbahnhof und liefen bis zum Bahnhof von Montgeron.
Die Fahrt nach Versailles dauerte etwas länger als die nach Paris, aber das störte uns nicht. Alle waren ziemlich gespannt, wie das Schloss wohl sein wird.
Dort angekommen hatten wir erst mal eine Menge Zeit, um uns den Garten anzugucken, bevor unsere Führung durch das Schloss begann.
Die meisten von uns waren zwar schon ziemlich K.O. von den Vortagen, aber das Schloss ist trotzdem echt interessant. Besonders luxuriös waren der Spiegelsaal und der Raum mit dem Bett von Ludwig XIV. Die Führung war nicht zu lang und nicht zu kurz, unserer Meinung nach insgesamt die beste Führung von allen.
Am nächsten Tag fuhren wir ins Louvre. Auch auf diesen Ausflug waren alle etwas gespannt, besonders auf die Mona Lisa (frz.: La Jocande).
Das Louvre ist ziemlich groß und so sahen wir nicht alles, aber das musste auch nicht sein. Die Mona Lisa bekamen wir zu Gesicht und auch einige andere Bilder, die man irgendwoher kennt, waren dort ausgestellt.
Alle waren total schockiert, als sie die Mona Lisa sahen, weil sie viel kleiner war als erwartet.
Nach unserem Museumsbesuch fuhren wir mit der Metro nach Montmartre. Dort fand eine Rallye statt, an der auch einige Franzosen teilnahmen.
Auf unserer Tour durch Montmartre sahen wir auch das berühmte Malerviertel.
Insgesamt ist Montmartre für uns der so ziemlich schönste Stadtteil.
Für diesen letzten „richtigen“ Tag in Frankreich war kein besonderer Ausflug vorgesehen. Die ersten Stunden sollten Unterricht sein, doch der Tag verlief anders als geplant. Als wir ankamen konnte niemand auf das Schulgelände, denn es fand eine Art Demonstration der Schüler statt, die das Tor abgeschlossen hatten und blockierten. Alle rechneten damit, dass die Schule bald wieder geöffnet wird, aber als es nach ein oder zwei Stunden immer noch nicht rein ging, machte sich ein Teil der Gruppe auf den Weg zum Super U.
Im Supermarkt erfuhren wir dann, dass der gesamte Unterricht ausfiel, wir aber wahrscheinlich trotzdem in der Kantine essen können. So trafen wir uns alle kurz vor dem Essen vor dem Lycée, das immer noch versperrt war, und kamen mit der gesamten Gruppe über eine Baustelle auf das Schulgelände. Von der Menge hörten wir Buh-Rufe, aber was sollten wir schon tun?!
Von der Kantine gingen wir zu den Containern, in denen die Schüler aufgrund der Renovierung teilweise Unterricht hatten, und schauten wie geplant den Film Une vérité qui dérange“ von Al Gore, der von dem Klimawandel handelt.
Zuerst schauten wir den Film auf Englisch mit französischen Untertiteln, dann umgekehrt.
Hinterher fand eine Diskussion über das Thema Klimawandel statt und danach eine kleine Abschiedsfeier. Ein Teil der Franzosen war leider nicht dabei, weil zu an einer Demonstration in Paris teilnahmen, aber die meisten kamen.
Es gab Kuchen und etwas zu trinken und insgesamt hatten wir unseren Spaß.
Nun war der Austausch also schon wieder vorbei und es hieß Abschied nehmen.
Auf der einen Seite war es schon traurig, aber irgendwie waren die meisten auch froh, wieder nach Hause zu kommen. Zehn Tage in einem neuen Umfeld mit neuen Leuten fast nur französisch zu reden ist ziemlich anstrengend (aber schön).
Einigen fiel der Abschied schwerer als anderen, aber die meisten waren froh, den Austausch mitgemacht zu haben. Wir stiegen also alle in den reparierten Bus, der diesmal mit noch mehr Skepsis betrachtet wurde. Die Rückfahrt verlief ohne Probleme. Herr Mauritz beunruhigte uns zwischenzeitlich, als er meinte, dass vorne die ganze Zeit ein rotes Licht am blicken sei, aber das erwies sich als nicht tragisch, jedenfalls kamen wir ohne Schaden nach Hause.
Je näher wir unserer Heimat kamen, desto weniger Bedenken hatten wir, nicht anzukommen (es gibt ja schließlich Züge 😉 ) und desto wacher wurden alle.
Diesmal dauerte unsere Reise sogar eine halbe Stunde weniger als vermutet.
Die meisten waren letztendlich froh, wieder angekommen zu sein.
Insgesamt war der Austausch für fast alle ein Erfolg und jeder nahm neue Erfahrungen mit nach Hause, die kaum jemand missen möchte.
 
Vor dem Lycée Vor dem Lysée frankreich08-12.jpg Versailles Heide u. Jana vor Versailles Der Triumpfbogen Sacre Coeur Blocus Die Abschiedsfeier
 


bkb20080701s20a.jpgDas Bersenbrücker Kreisblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 01. Juli 2008 auf der Seite 20 vom Besuch der französischen SchülerInnen in Fürstenau.