Voller Erwartungen fuhren 28 Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Fürstenau mit ihren Lehrern Ariane Beckmann und Klemens Wolf mit der Bahn nach Polen. Die polnischen SchülerInnen waren im September zunächst in Kassel auf der „Documenta“ und anschließend bei den SchülerInnen der IGS Fürstenau zu Gast gewesen.
Aber eigentlich ist dieser Austausch nichts Neues mehr. Er besteht schon seit 1997 zwischen der IGS Fürstenau und dem LyceumGarwolin bei Warschau. Zur gleichen Zeit war eineSchülergruppe des ukrainischen Partnergymnasiums des LyceumsGarwolin aus Lemberg zu Gast; so bot es sich an, das gesamte Programmmit den Schülern aus drei Nationen durchzuführen.
Auch in diesem Jahr gab es folgende Programmpunkte: eine Fahrt nachWarschau mit einem Besuch des Lazienki Parks und einer romantischenGondelfahrt, eine Führung durch die Altstadt mit dem historisch wieder aufgebauten Marktplatz, Besichtigung von Königsschloss und Grabmal des unbekannten Soldaten, ein Besuch der Stadt Lublin und des Vernichtungslagers Majdanek bei Lublin. Hier sind rund 300 000 Menschen durch die Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten ums Leben gekommen. Die Baracken, die Gaskammern, die Brennöfen und die Dokumentationen hinterließen bei den Schülern einen tiefen Eindruck.
Zwei Übernachtungen mit Badespaß, Sport, Disco und Grillfest im Sommercamp Jablonowiec kamen bei den jungen Menschen sehr gut an. Schüler aus den drei Nationen machten sich Gedanken zum Thema „Umwelt- und Klimaschutz“. Dabei wurde deutlich, dass es in den Ländern sehr unterschiedliche Vorstellungen zum Klimaschutz gibt. Auch ein Fußballländerspiel Deutschland – Polen wurde durchgeführt, bei dem allerdings im Gegensatz zum EM-Spiel wenige Tage zuvor Polen gewann. So kamen sich die Jugendlichen aus den drei Ländern näher, Freundschaften entstanden.
Teilnahme am Unterricht und gemeinsam erteilter Deutschunterricht durch die Fürstenauer Lehrer und den polnischen Deutschlehrer ergänzten das Programm. Die Lehrerinnen aus der Ukraine äußerten den Wunsch, diesen trinationalen Austausch fortzusetzen, hierzu werden die Schulen Überlegungen anstellen. Die Gruppen der drei Schulen wurden im Rathaus vom stellvertretenden Bürgermeister herzlich empfangen.
Ein Höhepunkt der Reise war die Teilnahme am Garwoliner Stadtfest mit zahlreichen kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen. An zwei Abenden spielten berühmte Warschauer Bands auf einem Open Air Konzert zur Freude der Jugendlichen.
Alle Reiseteilnehmer werden die polnische Gastfreundschaft und Herzlichkeit in bester Erinnerung behalten. Beim Abschied am frühen Morgen flossen Tränen. Viele SchülerInnen freuen sich schon auf den nächsten Austausch mit den neuen Freunden aus Osteuropa.