Besuch aus Afrika
7. Oktober 2008
Deutschland liest und Fürstenau auch
28. Oktober 2008

Eine Woche lang herrscht in der Integrierten Gesamtschule der Ausnahmezustand. Unterrichtsstrukturen sind aufgehoben, viele Klassen sind ausgeflogen oder beschäftigen sich mit speziellen Themen. Kurzum, es ist Projektwoche. Für den 8. Jahrgang geht es um eine ernste Angelegenheit. Die Schüler erarbeiten sich den Themenschwerpunkt Drogen.
 

Dabei werden sie nicht alleine gelassen. Innerhalb der Schule engagieren sich Lehrer und Sozialpädagogen. Von außen unterstützen die unterschiedlichsten Institutionen wie Caritas, die Barmer Ersatzkasse, Kreuzbund und die Polizei mit aktiver Aufklärungsarbeit. Und Aufklärung ist das Maß aller Dinge, wie Manfred Egler als Sachbearbeiter Prävention der Polizei Bersenbrück aus seiner Berufserfahrung zu berichten weiß. Viele wissen nicht um die Wirkung von Drogen und vor allem um deren Langzeitfolgen. Auch die sich stetig ändernde Art und Zusammensetzung von Rauschgiften ist oft unbekannt. Deshalb ist es so wichtig, immer wieder zu informieren und aufzuklären.
 
          
 
Die Schüler Eward Eisenbraun und Matthias Stebner zum Beispiel sind überrascht über die berauschende Wirkung von Pilzen. Das haben sie bisher nicht gewusst. Überhaupt finden sie das Projekt „cool“ wegen der vielen Infos. Auch die Eltern werden mit ins Boot geholt. Jens Kirchhoff von der Caritas klärt sie bei einem Elternabend auf und gibt Tipps und Hilfestellungen im Umgang mit ihren Zöglingen in der schwierigen Zeit der Pubertät. Mitglieder des Kreuzbundes zeigen besonderes Engagement. Sie gehen ehrenamtlich in die Schulen, ja nehmen sich sogar extra Urlaub, um von ihren schlimmen Erfahrungen mit der Alkoholsucht zu berichten. Für die Schüler ist genau das außerordentlich beeindruckend. Ines Tölke von der Caritas beschreibt Alkoholsucht mit eindrucksvollen Worten: „Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel. Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber- und Gehirnzellen auf.“
Die Sozialpädagogen vermitteln in einer Form von Sucht, die auf den ersten Blick gar nicht so gefährlich wirkt. Es geht um Essstörungen, die inzwischen nicht mehr ausschließlich bei Mädchen auftreten. Der Zwang, so lange zu hungern, bis das Idealmaß erreicht ist, macht süchtig, geht oft weit über ein gesundes Maß hinaus und kann bis zum Tode führen.
Der Dank aller gilt dem Landkreis Osnabrück, der durch finanzielle Unterstützung, die notwendige Aufklärungsarbeit ermöglicht.