Foltergräte als Exportschlager?IGS-Schüler fordern Maßnahmen

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Wer von Folter hört, denkt eigentlich an das Mittelalter, an dunkle Burgverliese und Hexenprozesse. Längst ist diese grausame Zeit überstanden, sollte man meinen. Falsch gedacht, denn in erschreckend vielen Staaten rund um den Globus ist Folter gängige Praxis, um Menschen geständig zu machen oder schlicht zu quälen. Fatal ist, dass die Wirkungsweise der Folterinstrumente nicht im Mittelalter stehen geblieben ist, sondern vom dem Stand der neusten Technik profitierten. Und der eigentliche Skandal ist, dass die immer perfider entwickelten Foltergeräte ausgerechnet in europäischen Ländern produziert und exportiert werden. Es gibt zwar ein Exportverbot, aber das wird umgangen, wie Amnesty International in einem jüngst veröffentlichen Bericht feststellte.
Der entsprechende Zeitungsartikel in der NOZ von Detlef Drewes am 19.03.2010 beschäftigte sich damit und brachte die Schüler der Klasse 8/3 der IGS unter der Führung von Klassenlehrer Manfred Schmidt auf den Plan. Diese offensichtliche Missachtung der Menschrechten empfanden die Schüler empörend. Sie fordern eine Überarbeitung des Gesetztes, um die Lücken zu schließen. In einem von ihnen formulierten Brief wenden sie sich an europäische Parlamentarier aus der Region. Ob es den politischen engagierten Schülern gelingt, etwas zu ändern, bleibt abzuwarten. Jedenfalls gaben sie sich große Mühe und feilten an den Formulierungen, um ihrem Brief den richtigen Ton zu geben. Ihre Intension sollte natürlich klar sein, aber sie wollten auch höflich und sachlich bleiben.

Bis sich die nahezu 30 Schüler im Ausdruck einig waren, vergingen einige Diskussionsrunden. Jetzt hofft die Klasse auf eine Reaktion von Seiten der Politik in der Hoffnung, Menschen vor schrecklicher Folter zu bewahren.