Auf den Spuren von Vincent van Gogh

An alle ehemaligen Musikerinnen und Musiker der Bigband und der Bläserklassen
31. August 2011
IGS-Sponsorenlauf am 20.09.2011
2. September 2011

MARIE-LUISE LANDWEHR
 
Mit dem Malen von großen Gemälden hatten wir schon Erfahrung, aber dann auch noch im Auftrag eines Geschäftsmannes zu arbeiten, der eines in seinem Büro aufhängen wollte, das war etwas ganz Neues.
Das gewählte Werk „Die Brücke von Langlois“ von Vincent van Gogh gefiel uns allen sofort, aber man sah natürlich auch die Schwierigkeiten, die auftreten würden. Trotzdem malten wir drei Oberstufen-Schülerinnen (Marie Landwehr, Bianca Olding und Julia Seifert) voller Energie und Motivation los. Dank Overheadprojektor und Folie fingen wir an, das Gemälde skizzenhaft auf die 3 x 2 m große Holzplatte zu übertragen. Anschließend wurden fleißig Farben gemischt, wurde an Techniken gefeilt, nicht nur mit Pinseln, sondern auch mal mit den Händen gemalt. Nach Schulschluss, an Ferientagen und oft auch nach Diskussionen zwischendurch in Freistunden wurde an dem Kunstwerk gearbeitet. Zwischenfazits des zukünftigen Besitzers, der immer durch Fotos von Herrn Bock auf den neuesten Stand gebracht wurde, und Kommentare vorbeikommender Lehrkräfte sowie Keksspenden Herrn Bocks ermutigten uns immer wieder mit neuem Blick und wachsender Kreativität ans Werk zu gehen. Schließlich war das Bild fertig: Wir waren stolz und gespannt auf den Übergabetermin, wo wir die Reaktion von Guido Roling sehen würden.
  
Und der Tag kam: Wir trafen einen netten, lockeren Geschäftsmann und seinen Mitarbeiter. Sie waren begeistert, aber auch ein wenig sprachlos, denn sie mussten erst einmal überlegen, wie sie das riesige Gemälde ins Büro bekommen sollten. Es standen ganze Wand- und Türsturzeinrisse zur Debatte. Wie das Bild dann in das Büro gekommen war, sollten wir bei der Vernissage erfahren, zu der wir eingeladen wurden.
Am 25.08. fuhren wir zusammen mit Herrn Bock nach Freren zur Firma von Guido Roling. Er vertreibt Molton. Das ist „eine spezielle Stoffart, die in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt wird. Besonders in der Veranstaltungstechnik und in der Gastronomie werden Moltonstoffe wegen ihrer besonderen Eigenschaften eingesetzt.“ (www.molton-web.de) Wir bekamen vom Chef persönlich eine Führung durch die Firma, bevor wir zusammen mit den Mitarbeitern ins Büro gingen und mit einem Glas Sekt oder O-Saft auf das fertige Gemälde anstießen. Bei uns stieg die Freude, als wir sahen, dass ‚unser Bild‘ unversehrt an die Wand gekommen war. Schließlich verriet uns Herr Roling auch, wie es den Weg in sein Büro gefunden hatte: Es hatte sich herausgestellt, dass die Terrassentür des Büros genau die passende Diagonale hatte, um das Bild hindurchzuschieben.
Um den Mitarbeitern das Werk von van Gogh näherzubringen, hielten wir ein kleines Referat. Bianca erzählte Biografisches zu van Gogh und warum er genau diese Brücke malte, Marie präsentierte eine Bildanalyse und erklärte, warum genau diese Variante des Gemäldes gemalt wurde und Julia erläuterte van Goghs Maltechnik. Die Belegschaft freute sich über die zusätzlichen Informationen und Herr Roling selbst verriet uns, dass er jeden Morgen hinschaue, „ob noch alle auf dem Bild drauf sind“.
Als zusätzliches Dankeschön für das Bild wurden wir dann noch zum ortsansässigen Griechen eingeladen, wo wir in einer sehr lockeren, familiären Atmosphäre über die Schule, unsere Zukunftspläne und andere Kuriositäten plauderten. Die Verabschiedung zu vorgerückter Stunde war sehr herzlich und man war sich sicher, sich noch einmal wiederzusehen. Für uns war es eine interessante Zeit. Wir würden uns jederzeit wieder über ein solches Projekt freuen und mit der gleichen Kreativität und Motivation daran gehen. Also: Wenn jemand ein großes Bild haben möchte – meldet euch.