IGS Fürstenau AUF KURS – Landkreis Osnabrück würdigt pädagogische Arbeit der Schule

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Geschafft: Sabine Ostendorf, Vorstand Maßarbeit, überreichte das Zertifikat "Schule auf Kurs" an die IGS. Foto: Elvira Parton

Geschafft: Sabine Ostendorf (Vorstand Maßarbeit, vordere Reihe, 3. von links) überreichte das Zertifikat „Schule auf Kurs“ an die IGS (Foto: Elvira Parton)

Die IGS ist voll auf Kurs

Vorbildliche Arbeit beim Umgang mit Schulverweigerern – Landkreis übergibt Zertifikat
Das Bersenbrücker Kreisblatt berichtet

von Jürgen Ackmann

Die Integrierte Gesamtschule in Fürstenau leistet vorbildliche Arbeit beim Umgang mit potenziellen Schulverweigerern. Das hat ihr der Landkreis nun offiziell bescheinigt und der Schule für die aktive Präventionsarbeit das Zertifikat „Schule auf Kurs“ ausgehändigt.

Fürstenau. Etwa 400 Schulverweigerer gibt es derzeit im Landkreis Osnabrück. Das sind 400 Schulverweigerer zu viel. Deshalb hat sich der Landkreis auf die Fahnen geschrieben, in Kooperation mit der Maßarbeit und den Schulen nach Möglichkeit ein Frühwarnsystem zu installieren, damit es im besten Falle gar nicht dazu kommt, dass Jungen und Mädchen den Schulbesuch verweigern.

In der IGS fand der Landkreis einen Partner, der gerne bereit war, aktiv mitzuwirken. Um die Arbeit zu verstetigen, schlugen die Kollegen von der IGS-Schulsozialarbeit vor, sich einem Zertifizierungsprozess zu unterziehen. Zusammen mit der didaktischen Leiterin, Hildegard Jubt, ging es an die Arbeit. Kernstück des Projektes: Ein neuer Handlungsplan, der genau definiert, wann und wie die Pädagogen im Einzelfall vorgehen müssen. So ist beispielsweise verbindlich festgelegt, dass nach ersten Telefonaten durch das Sekretariat spätestens nach dem dritten Fehltag der Tutor das Gespräch mit dem Schüler oder den Eltern sucht. Hat das keinen Erfolg, gibt es am nächsten Tag eine schriftliche Elterninformation und die erste Anmahnung zur Klärung der Situation. Fruchtet auch das nicht, wird am Tag sechs die Schulsozialarbeit mit Kristin Tröster und Tanja Steinkamp eingeschaltet. Weiterhin gehört der Aufbau eines externen Helfernetzes durch die Schule zum Handlungsplan. Besonders wichtig dabei: Jeder Schritt muss im Sinne eines effektiven Managements überprüfbar sein.

Wie Hildegard Jubt bei der Übergabe des Zertifikats in der IGS durch Sabine Ostendorf – Vorstand Maßarbeit – erklärte, sei Schulunlust immer ein Signal, dass etwas für einen Schüler nicht stimme. Was sich dann hinter dem Signal verberge und welchen Weg der Schüler für die Lösung brauche, dafür nehme sich die IGS auf jeden Fall die notwendige Zeit. Ebenso wie Schulleiter Jürgen Sander betonte sie, dass es an der IGS glücklicherweise nur wenige Probleme mit Schulverweigerung gebe – auch, weil schnell gehandelt werde.

Sabine Ostendorf lobte in diesem Zusammenhang die aktive Zusammenarbeit der IGS mit der Maßarbeit im Speziellen und dem Landkreis im Allgemeinen. Die Schule sei immer sofort dabei, wenn es darum gehe, Konzepte voranzubringen.

KOMMENTAR

Von Jürgen Ackmann

In Deutschland wird gerne und viel geklagt –was alles nicht gut sei, was alles schlecht laufe. Da sind viele Misanthropen unterwegs. Sie verstellen bisweilen den Blick darauf, dass eben auch vieles in dieser Gesellschaft gut ist und funktioniert. Dafür ist das Netzwerk, das die IGS zusammen mit dem Landkreis Osnabrück aufgebaut hat, um potenzielle Schulverweigerer frühzeitig aufzufangen, ein Paradebeispiel. Es zeigt, was alles möglich ist, wenn Menschen sich zusammentun, engagiert und zielstrebig handeln. Die Kraftanstrengungen der IGS sind lobenswert. Sie möchte keinen Schüler auf seinem langen und bisweilen schwierigen Weg zum Erwachsenwerden verlieren und leistet damit zugleich wertvolle Integrationsarbeit. Nur auf der Grundlage solcher Initiativen kann eine Gesellschaft bestehen und vorankommen.

Daran sollten sich andere ein Beispiel nehmen.