Experten für Reittherapie tagen in der IGS Fürstenau

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Bundesweite Fachtagung zum Einsatz des Pferdes in Förderung und Therapie an der IGS Fürstenau

Volle Aufmerksamkeit auf das Thema „Therapeutisches Reiten“ war jetzt für die 150 Teilnehmer der interdisziplinären Fachtagung des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten in Fürstenau geboten. Das Fachpublikum und die Organisatoren waren nach insgesamt zwölf Vorträgen und Vorführungen „vollends begeistert“.

„Es ist der interdisziplinäre Aufbau, der die Fachtagung so interessant für die Teilnehmer macht“, betonte Elke Lindner von der Bundesgeschäftsstelle des in Warendorf ansässigen Kuratoriums. Bereits zum siebten Mal hätten sich bei der Tagung Ausbilder, Pädagogen, Klienten, Angehörige, Psychologen und Ärzte getroffen und sich über den neuesten Stand der Heilpädagogik mit Pferden ausgetauscht.

Die kooperative und auch räumliche Nähe zwischen der Gesamtschule als Tagungszentrum und dem Reit- und Fahrverein Fürstenau seien optimale Voraussetzungen für die fachbereichsübergreifende Arbeit am Thema des Heilpädagogischen Reitens, so Mitorganisatorin Elke Lindner.

Neben der Entwicklung und Qualitätssicherung im Therapeutischen Reiten sei ihnen besonders an der fachlichen Transparenz, der Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung sowie der Kooperation mit Fachverbänden auf nationaler und internationaler Ebene gelegen.

„Dem Pferd als Therapeuten“ komme auch an der Integrierten Gesamtschule Fürstenau (IGS) eine besondere Bedeutung zu, berichtete der Leiter der Sekundarstufe II, Stephan-Heinrich Flohr. Er wies zudem auf die enge Verbindung zwischen Schule und Reit- und Fahrverein hin. Noch in diesem Jahr soll auf dem Gelände des benachbarten Schulreitsportzentrums des Reit- und Fahrvereins Fürstenau eine weitere Reithalle entstehen, die unter anderem intensiv für den Bereich des Schulsports und auch für das Therapeutische Reiten genutzt werden solle.

Im Übrigen stoße das Thema Reiten auch bei den Grundschülern auf großes Interesse. Für den im Bau befindlichen Kindergarten in der Nähe des Reitzentrums sei eine „Shetty-Wiese“ geplant, berichtete Stephan-Heinrich Flohr.

Den Auftakt der Fachvorträge an den beiden Programmtagen machte Phil Hubbe, Karikaturist und seit 1988 an Multipler Sklerose erkrankt. Mit seiner Arbeit möchte er für einen natürlichen und humorvollen Umgang mit Menschen mit Behinderungen plädieren.

Weitere Vorträge über die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rund um das Therapeutische Reiten bis hin zu erlebnispädagogischen Konzepten schlossen sich an. Stellvertretend für die große Zahl der ehrenamtlichen Helfer dankte Stephan-Heinrich Flohr der Voltigiergruppe des Reit- und Fahrvereins Fürstenau für das Kaffee-und-Kuchen-Buffet.

Nach eineinhalb Tagen Vorträgen im Forum der IGS stand dann Bewegung für alle auf dem Programm. Nach dem fünfminütigen Fußweg zur Reithalle des Reit- und Fahrvereins Fürstenau wartete dort bereits der US-amerikanische Autor und Pferdeexperte Rupert Isaacson, um den interessierten Zuschauern einen Einblick in die Ausbildung und die Ausgleichsarbeit von Therapiepferden zu geben.

„Da geht uns hier das Herz auf“, sagte Organisatorin und Moderatorin Ina El Kobbia über das Engagement der Schule und des Reitvereins vor Ort. Die durchweg positive Einstellung in der Region zu Pferden mache durchaus dem Standort Warendorf Konkurrenz, so die Vertreterin des Kuratoriums. Zusammen mit Stephan-Heinrich Flohr zeigte sie sich über den Verlauf der Tagung „vollends begeistert“.