Französische Schülergruppe zu Gast in Fürstenau

Ein Programm für alle Sinne

Hören, Sehen, Fühlen, Riechen und Schmecken – die fünf Sinne, die IGS-Schüler im Pariser Museum Hôtel de Cluny auf Wandteppichen vollendet dargestellt bewundern konnten, mussten ihre französischen Austauschpartner beim Gegenbesuch an unterschiedlichen Orten aktivieren.

Den Auftakt bildete der Besuch im Universum Science Center Bremen mit den drei Expeditionsbereichen Menschen, Erde und Kosmos. Manches erinnerte dabei an die Cité des Sciences im Pariser Stadtteil La Villette. Eine Führung in französischer Sprache vermittelte den Gästen ein Bild der Hansestadt Bremen.
In Osnabrück stand keine entsprechende Stadtführung zur Verfügung, sodass die sprachlichen Fähigkeiten aller Teilnehmer gefordert waren. "Bühne frei" für Les Misérables hieß es auf der Freilichtbühne in Tecklenburg – für Schülerinnen und Schüler des Lycée de Montgeron, die Film und Theater als Schwerpunkt wählen können, eine besondere Erfahrung. Großes Interesse fand auch eine Videovorführung des Musicals "Das Gauklermärchen", in dem einige der deutschen Partnerinnen mitgewirkt hatten.

Beim Steinofenbäcker in Ibbenbüren ging es nicht nur um theoretisches Verstehen eines alten deutschen Handwerks. In der Backstube waren der Geruchs- und Geschmackssinn und Kreativität beim Formen von Teigwaren gefragt. Geschick und Organisationstalent musste auch beim Backen und Kochen in den Lehrküchen der Gesamtschule bewiesen werden. Französische und deutsche Desserts wurden nach Originalrezepten gemeinsam zubereitet und verzehrt. Gestärkt trafen sich Gäste und Gastgeber zur Präsentation von Fotos, Postern und Ausführungen zu verschiedenen Themen des Austausches. Eine Schulzirkusvorführung lockerte das gemeinsame Treffen auf.
Im Rahmen einer Rallye entdeckten die Gäste die Stadt Fürstenau. Sie lernten dabei auch den jüngst kreierten Fürstenauer Fünfer kennen und durften sich an der Namensgebung für die Schwanenküken auf dem Schlossteich beteiligen. Für historische Fragen zur Stadt wurde ihnen der von Schulleiter Karl-Heinz Dirkmann verfasste und 1997 im Rahmen eines ähnlichen Austausches ins Französische übersetzte Stadt- und Bastionsführer an die Hand gegeben.

Ein gemeinsames Europa lässt sich von unten durch die Zusammenführung von Menschen, insbesondere von Jugendlichen aufbauen. Der Austausch mit Frankreich ist daher ein wichtiger Bestandteil einer langen Kette von Austauschen der IGS Fürstenau mit insgesamt acht weiteren Ländern. Ein Länder übergreifendes Musik-Projekt wird gerade bei dem zeitgleich stattfindenden Austausch mit der Partnerschule in Polen vorbereitet. Neben der IGS Fürstenau und dem Lyzeum Garwolin beteiligen sich daran eine Schule in Lettland und eine Schule in St. Petersburg. Mit ihren Austauschprogrammen eröffnet die IGS ihren Schülerinnen und Schülern vielfältige Erfahrungen, Einblicke in das Leben anderer Völker und Ausblicke über den eigenen Horizont hinaus.