Suchtproblematik: Ein weites Feld – Eltern informierten sich –

Riesige Ideen – Expo in Hannover
17. September 2009
Das Leben meistern ohne DrogenProjektwoche im 8. Jahrgang
5. Oktober 2009

„Rauchen Kiffen Saufen“: Diese provozierenden Überschrift einer Broschüre umriss treffend das Thema des Elternabends in der IGS. In Vorbereitung auf die kommende Drogen-Projektwoche im 8. Jahrgang hatten Eltern die Gelegenheit, sich zu informieren. Jens Kirchhoff zeigte als Vertreter der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation Bersenbrück Wege auf, um mit dieser Problematik umzugehen.
 
„Den ersten Kontakt mit Alkohol und Nikotin haben Kinder überwiegend im Elternhaus.“, stellte Kirchhoff fest. Damit mussten sich Väter und Mütter den Griff an die eigene Nase gefallen lassen. Die Vorbildfunktion der Eltern sollte nicht unterschätzt werden, so der Diplom-Sozialarbeiter. Eltern leben den verantwortungsvollen Umgang vor. Aber die Schuld nur auf die Eltern zu schieben, wäre natürlich viel zu einfach. Schnell wurde seinen Zuhörern die Komplexität des Themas klar.
Jugendliche definieren sich an ihren Freunden. Gruppenzwang erwirkt den Konsum von Drogen. Aber auch mangelndes Selbstvertrauen oder Neugierde und schlichte Langeweile lassen sie Dinge tun, die gefährliche Folgen nach sich ziehen können. Und wenn Angehörige bemerken, dass Jugendlichen zur Flasche oder anderen Drogen greifen? Rigide Strafen, meinte Kirchhoff, sind unangebracht. Im Gegenteil, sie bewirken, dass sich Jugendliche dem Einfluss der Eltern entziehen.
Foto: Simone Knocke
Wichtig ist der Kontakt zu den jungen Menschen. Außerdem müssen Eltern den Grund des Drogenmissbrauchs hinterfragen. Welche Beweggründe haben junge Menschen, um mit Hilfe von Rauschgiften dem Alltag zu entfliehen. Dann gilt es, das eigene Kind zu fördern und sein Selbstvertrauen zu stärken. Und im Zweifelsfall sollten sich Betroffene Hilfe von außen holen. Kirchhoff ermahnte die Eltern, sich Wissen um Drogen und die damit verbundenen Probleme anzueignen. Nur so bewahren sie ihre Glaubwürdigkeit gegenüber ihren Kindern.
Das Team der Sozialpädagogen der IGS und die Jahrgangsleiterin Marianne Wahrheit-Schmidt waren sehr erfreut darüber, dass sich eine ungewöhnlich große Anzahl an interessierten Eltern eingefunden hatte. Eltern sind inzwischen wohl doch für dieses Thema sensibilisiert.