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von Jürgen Schwietert (Bersenbrücker Kreisblatt)

Engagement gegen Blutkrebs

Auch Mika Bornhorst (vorne) aus Grönloh und Arita Vilanca aus Bersenbrück nahmen in der IGS am Typisierungsverfahren teil (Foto: Jürgen Schwietert).

Die Schülervertretung an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Fürstenau engagiert sich für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Jetzt informierte Andrea Ruther, Mitarbeiterin der DKMS, über Blutkrebserkrankungen und Knochenmarkspende. Wie so eine Spende abläuft, erzählte Alexander Berentelg aus Recke den Schülerinnen und Schülern der IGS Fürstenau aus eigener Erfahrung. Es gebe keine gesundheitlichen Einschränkungen. Man fühle sich nur ein wenig schlapp, so wie bei einer beginnenden Grippe, sagte er.

Die Informationsveranstaltung mit der DKMS wurde von der Schülervertretung für die Oberstufenjahrgänge organisiert. Die freiwillige Typisierungsaktion nach dem Vortrag stieß auf eine außergewöhnlich gute Resonanz. Mit kleinen Videosequenzen führte Andrea Ruther in das Thema ein. Dabei kamen Betroffene zu Wort – Betroffene, denen nicht geholfen werden konnte, und Betroffene, denen geholfen werden konnte. Die Diagnose Blutkrebs beinhaltet verschiedene bösartige Veränderungen des blutbildenden Systems. Wenn alle Therapieversuche gescheitert sind, hilft oft nur noch eine Stammzellenspende.

Nur jeder Zehnte findet einen passenden Spender, denn es müssen zahlreiche biologische Merkmale übereinstimmen. Es sei schwierig, den genetischen Zwilling zu finden. Weit über neun Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben sich registrieren lassen. Mehr als 78 000 Stammzellspenden wurden entnommen, um Patienten zu helfen. Die DKMS hat weltweit sechs Standorte.

Die Chance, Spender zu werden, sei recht gering, so Behrentelg. Wenn der Fall eintrete, gebe es eine Rundumbetreuung und vielfältiges Informationsmaterial. Es gibt zwei Möglichkeiten einer Stammzellspende. Zum einen kann unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen werden. Zum anderen werden weiße Blutkörperchen aus dem Blut gefiltert. Dieses Verfahren ist einer Blutwäsche vergleichbar. Wie sie vorgenommen wird, schilderte Alexander Berentelg. Der Körper werde ab einer Woche zuvor mithilfe von Spritzen auf die Entnahme vorbereitet. Bei der Entnahme wird das Blut aus einem Arm entnommen, die Blutkörperchen herausgefiltert und das Blut im anderen Arm dem Körper wieder zugeführt. Die schmerzfreie Prozedur dauert drei bis fünf Stunden. Klar ist, dass sich der Spender danach ein wenig schlapp fühlt. Weitere Symptome aber gebe es nicht.

Wunsch der Empfänger und Spender sei es oft, sich kennenzulernen. Dieses gehe je nach gesetzlichen Regeln nicht oder erst nach einer bestimmten Frist. Lernen sie sich kennen, sei oft ein Gefühl der Verbundenheit vorhanden.

„Ich bin ausgesprochen dankbar, dass unsere Schülervertretung gemeinsam mit der DKMS diese Veranstaltung durchführt. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung und zum Kampf gegen den Krebs angeboten“, sagte Schulleiter Jürgen Sander.