Jugendliche der IGS Fürstenau vermissen ihre Schule

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von Jürgen Schwietert (Bersenbrücker Kreisblatt)

Digitales Lernen schön und gut, aber…

 

Was vielen Schülern beim digitalen Lernen am heimischen PC fehlt, ist der direkte Kontakt zu ihren Lehrern. Denn an die Stelle des üblichen Gesprächs tritt in Zeiten von Corona häufig die interaktive Rückmeldung via Internet. Seit Schließung der Integrierten Gesamtschule (IGS) Fürstenau hält Achtklässler Philip Burghardt über das Schulnetzwerk IServ den Kontakt zu seinen Lehrern Carsten Kuhn und Kimberly Schumacher. Seine Aufgaben erhält er auf diesem Wege per E-Mail. Er wiederholt derzeit vor allem schon bekannte Inhalte, um sich auf anstehende Tests vorzubereiten. Ein Tutorensprechtag hat am Telefon stattgefunden. Für Videokonferenzen fehlten im Moment noch die technischen Voraussetzungen, berichtet der Achtklässler. Und so sei der für die Zeit vor den Osterferien durchzunehmende Stoff per E-Mail übermittelt worden. Philip Burghardt hofft, dass der Schulbetrieb spätestens ab dem 20. April wieder anlaufen kann. Aber erst einmal stehen jetzt die Osterferien an.

Auch Hanne und Emma Moormann vermissen die Schule. Die beiden Schwestern haben es sich zu Hause gemütlich eingerichtet und ihren Tagesablauf nach den neuen Gegebenheiten umstrukturiert. Emma hat sich ihr tägliches Lernpensum so eingeteilt, dass sie es bis zum üblichen nachmittäglichen Schulschluss erledigen kann. Und Hanne hat sich einen eigenen Stundenplan geschrieben, um sämtliche Aufgaben bis zum Beginn der Osterferien abzuarbeiten. Zunächst hätten sie sich darüber gefreut, schulfrei zu haben, erinnern sich Hanne und Emma Moormann. Aber inzwischen sagen sie: Die Schule ist die bessere Alternative. Bereits am ersten Tag der Schulschließung übermittelten die Lehrer ihren Schülern die Aufgaben per E-Mail. Es gab nicht nur Übungen und Wiederholungen, die Jugendlichen mussten sich auch neuen Stoff erarbeiten. Emma und Hanne fühlen sich gut unterstützt. Wenn sie Fragen haben, können sie ihre Lehrer Claudia Dieckmann und Jana Pansegrau sowie Frank Bührmann-Peters und Yannik Tolsdorf anrufen oder ihnen eine E-Mail schreiben. Auch wenn das Leben auf dem Lande ihnen noch einige Bewegungsfreiheit lässt, vermissen die Schwestern die Schule und hoffen, dass es nach den Osterferien weitergeht. Schließlich könnten die Lehrer das Wissen am besten vermitteln. Und beiden fehlen auch die Kontakte zu ihren Freundinnen und Sportkameradinnen. Immerhin ist der Druck durch den Terminkalender zurückgegangen. „Es besteht in der jetzigen Zeit auch mal die Möglichkeit, ein Spiel mit der Familie zu spielen“, ergänzt Mutter Barbara Moormann.