So einen Abschied im Herzen Fürstenaus hat es bisher noch nicht gegeben. Autos auf der Großen Straße fuhren im Schneckentempo vorbei, Passanten blieben an der Absperrung stehen und schauten sich das Geschehen an, wie zum Beispiel Schulleiter Jürgen Sander von der Rathaustreppe hoch oben die Gäste begrüßte, dort also, wo der König der Bürgerschützen die Parade abnimmt.
 
Für die Zaungäste gab es auch sonst viel zu entdecken. So stellte eine vorbeigehende Grundschullehrerin aus Fürstenau fest, dass eine ihrer früheren Schülerinnen in der Abiturientenriege saß. Darüber freute sie sich. Wiedersehen nach langer Zeit – ein schöner Moment, der sonst nicht möglich gewesen wäre.
 

Sie führten durch das Programm der Abschiedsfeier: Merle Pampel und Laurin Wesselkamp (Foto: Jürgen Schwietert).
 
Durch den Nachmittag führten bei bestem Wetter Merle Pampel und Laurin Wesselkamp. „Vor ein paar Monaten hatte ich nicht damit gerecht, hier oben stehen zu können“, erklärte Merle Pampel mit Blick auf die zurückliegende Schulzeit unter Corona-Bedingungen. Ihren Mitschülern Vinzenz Loxterkamp und Phil Schulte ging es wohl ähnlich. Sie hatten die Ehre, das „Abi-Denkmal“ des Jahrganges 2021 zu enthüllen – versehen mit dem Motto „Abios Amigos“. Es wird in der Schule aufgestellt.
 

Sie enthüllten das Abi-Denkmal 2021: Vinzenz Loxterkamp und Phil Schulte (Foto: Jürgen Schwietert).
 
An Reden mangelte es an diesem besonderen Tag ebenfalls nicht. Pastorin Anke Kusche gratulierte für die beiden großen Kirchengemeinden den Schülerinnen und Schülern. Zudem erinnerte unter anderem sie an den Ursprung des Worte Abitur, das sich vom lateinischen Wort „abire“ – davongehen – ableitet.
 
Mit einem Lob für die Schulleitung leitete Laurin Wesselkamp zur Ansprache des Schulleiters Jürgen Sander über. „Die besondere Kulisse mitten in der Stadt gibt der Abiturientia einen ganz besonderen Rahmen“, erklärte Sander. Den Abiturienten wünschte er auf der Reise ihres Lebens die Menschen, die da sind, wenn sie gebraucht würden. Bernhard Thale vom Schulelternrat wiederum gab den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, dass sie mit offenen Augen durch die Welt gehen sollten. Samtgemeindebürgermeister Benno Trütken zitierte den Schriftsteller Mark Twain: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“
 

Die Tutoren verabschiedeten ihre Klassen: Adrian Kroll, Miriam Curic-Morvan, Tim Wagemester, Arne Spiering und Thomas Robin (von links; Foto: Jürgen Schwietert).

 
Schließlich marschierten die Tutoren Miriam Curic-Morvan, Adrian Kroll, Tim Wagemester, Thomas Robin und Arne Spiering auf die Rathaustreppe – ausgerüstet mit Schildern, die das Wort „Amigo“ ergaben. Das „A“ stehe für einen neuen Anfang, das „M“ für einen mächtigen Stolz der Tutorinnen und Tutoren auf ihre Schülerinnen und Schüler, das „I“ für ideal, das „G“ für den gemeinsam gegangenen Weg und das „O“ für Orientierung.
 

Hielt die Abschiedsrede für die IGS-Abiturienten: Änne Langetepe (Foto: Jürgen Schwietert).
 
Eine taffe und ebenso schnörkellose wie überzeugende Rede hielt schließlich Änne Langetepe. Ihr Fazit: „Wir sind ein verdammt cooler Jahrgang mit unfassbar vielfältigen Charakteren, die es alle weit bringen werden in ihrem Leben.“ Punkt.
 

Sie zeichneten die Schüler mit besonderen Leistungen aus: Jens Pietruszinski (links) vom Förderverein der IGS und Schulleiter Jürgen Sander (rechts; Foto: Jürgen Schwietert).

 
Nach den Ansprachen der Oberstufenkoordinatorin Miriam Curic-Morvan, die die Schule verlassen wird, und des Leiters der Sekundarstufe II Stephan-Heinrich Flohr folgten die Zeugnisübergaben sowie die Ehrungen von Schülerinnen und Schülern. Jens Pietruszinski vom Förderverein der IGS zeichnete Tim Hüls mit dem Johann Heinrich Hammer-Preis für das beste Abitur aus – 1,2. Weiterhin erhielten Louisa Brockhaus und Tim Hüls für herausragende Leistungen im Fach Religion den Preis des Bistums Osnabrück, Tim Rocho und Jens Hinken bekamen den Preis der Deutschen physikalischen Gesellschaft für die beste Leistung im Fach Physik, Patrick Landwehr bekam den Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
 

Am Klavier begeisterte Lotta Steinkamp mit „Da sempre“ (Foto: Jürgen Schwietert).