IGS Fürstenau verabschiedet klassenweise insgesamt 178 Schülerinnen und Schüler
Im Stundenrhythmus hat die IGS in Fürstenau klassenweise insgesamt 178 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Jahrgänge verabschiedet. Viele werden an der Schule bleiben und in die Oberstufe wechseln.
Keine Feier mit allen Klassen und Eltern im Forum der IGS, kein Gottesdienst vorab, keine gemeinsame Party aller am Abend – stattdessen Abschiednehmen im Klassenverband: Das hieß für Schulleiter Jürgen Sander und Samtgemeindebürgermeister Benno Trütken sieben Reden an einem Tag, für jede Klasse einmal. Dazu gab es unter anderem kurze Videobotschaften vom Vorstand des Schulelternrates, von den beiden großen Kirchengemeinden in Fürstenau sowie Bilder von den Schülerinnen und Schülern aus den vergangenen Jahren.
Unterhaltsam war die knappe Form dennoch; auch weil die Tutorinnen und Tutoren der 10.1 E sowie die Schülerinnen und Schüler gut aufgelegt waren und munter herumfrotzelten. So erläuterte Lehrerin Stefanie Schröer augenzwinkernd, wie es dazu kam, dass sie der Klasse den Buchstabenzusatz „E“ für erweitertes Lernprofil weggenommen habe. In den ersten Jahren noch fleißig bei der Sache, habe es später gewisse Lern-Aussetzer gegeben. So habe ein Schüler behauptet, Kopenhagen liege in Österreich. Ein anderer sei durch die kühne These aufgefallen, dass Bekleidung von Kindern in „Parkinson“ hergestellt werde – nachzulesen im Jahrgangsbuch zur Entlassfeier und wohl ein Grund, warum die Schülerinnen und Schüler für sich selbst das Abschiedsmotto „Checknix“ wählten.
Die Schüler waren das kleinste Problem
Angesichts solcher Antworten nahm Schröer den Schülerinnen und Schülern das erste „E“ weg. Und bald auch das zweite „e“: Die Schülerinnen und Schüler waren nun nur noch die „Klass 10.1“. Aber es gab ein Happy-End. Die Lehrerin gab den Schülerinnen und Schülern bei der Entlassfeier das verschwundene „E“ zurück – in Form von kleinen Holzbuchstaben. Eine Frotzelei über Jahre hinweg fand so ihr Ende. Über den kurzweiligen Verlauf der Feiern freute sich auch Schulleiter Sander.
„Ich finde es sehr gut, dass wir eine Form gefunden haben, die für alle diesen besonderen Tag würdevoll werden lässt“, erklärte er. Die Schülerinnen und Schüler hätten unter schwierigen Bedingungen lernen müssen, immer verbunden auch mit der Sorge, dass sich jemand aus der Familie oder dem Bekanntenkreis anstecke. Auch für das Kollegium sei die Zeit schwer gewesen. Dabei seien die Schülerinnen und Schüler das kleinste Problem gewesen, betonte Sander.
Die Schülerinnen und Schüler sahen das ähnlich. „Auf jeden Fall haben wir trotz Corona in getrennten Gruppen gut zusammengehalten. Die Teamarbeit ist stärker geworden“, erklärte Rieke Sodtalbers aus Fürstenau. „Die Schule hat trotz Corona Spaß gemacht, aber weniger als beim regulären Schulbetrieb“, meinte Aaron Felthaus. Beide bleiben an der Schule und wechseln in die Oberstufe der IGS.
Als Sprecher der „Klass 10“ erinnerten Amelie Ditzler und Ben zur Wähde ebenfalls an die schwierige Lernzeit während der Corona-Pandemie. Sie bedankten sich für das große Verständnis und die oft große Geduld der Lehrerinnen und Lehrer – auch wenn ihnen auf dem Weg zum Abschluss gleich zwei „E“ abhandengekommen sind.