Festakt in Hannover würdigt 50 Jahre Gesamtschule in Niedersachsen

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Folie einer Präsentation von der früheren stellvertretenden GEW-Bundesvorsitzenden Marianne Demmer. Für sie ist die Gesamtschule die beste Schulform (Foto: Jürgen Sander).

Sieben Schulen gingen 1971 als erste Integrierte Gesamtschulen in Niedersachsen an den Start (plus zwei Kooperative Gesamtschulen): die IGS Garbsen, die IGS Linden, die IGS Langenhagen, die Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim, die Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig, die IGS Fürstenau, die Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule in Wolfsburg, die KGS Osnabrück-Schinkel sowie die 2007 aufgehobene KGS Neuenhaus. Beim offiziellen Festakt in der IGS Langenhagen in Hannover würdigte Ministerpräsident Stephan Weil die Arbeit der Gesamtschulen und erinnerte an die schwierigen Anfänge. „Es war ein Frontalangriff auf das damalige Schulsystem. Ein notwendiger Angriff auf Verhältnisse, die so nicht Bestand haben durften.“

Ministerpräsident Stephan Weil (Foto: Jürgen Sander).

Demokratische Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit waren die Zielvorgaben für die neue Schulform. Jede Schülerin und jeder Schüler sollte nach seinen individuellen Fähigkeiten gefördert werden. Nach 50 Jahren gibt es in Niedersachsen 133 Gesamtschulen in Form einer IGS (97) und in Form einer KGS (36). In den vergangenen Jahrzehnten sei mit den Gesamtschulen politisch nicht gut umgegangen, sie seien stets „hin und her geschubst“ worden, so der Ministerpräsident bei seiner Rede. In den 1980er Jahren versuchte die Regierung Albrecht die Gesamtschulen abzuschaffen, im Jahr 2003 gab es ein Gründungsverbot für Gesamtschulen. Seit 2015 ist die IGS durch das neue niedersächsische Schulgesetz als eine alle anderen Schulformen ersetzende Schule anerkannt – ein wichtiger Meilenstein für die Bedeutsamkeit von Gesamtschulen.

Beim Festakt haben sich nicht nur die Gründungschulen präsentiert, sondern viele ehemalige Weggefährten sind zur Feierstunde dabei gewesen. Die IGS Fürstenau freute sich über den Besuch ihres ehemaligen und langjährigen Kollegen Wolfgang Pruisken. Als Lehrer der IGS Fürstenau gründete er Anfang der 1980er Jahre den Schulzirkus „Fantasia“.

Auch Kultusminister Grant Hendrik Tonne war Gast auf der Veranstaltung und gratulierte den niedersächsischen Gesamtschulen zum 50-jährigen Bestehen.

Annette Schüler, Kerstin Selter und Alexander Munk (von links) sowie Jürgen Sander (nicht auf dem Bild) präsentierten die IGS Fürstenau beim Festakt (Foto: Jürgen Sander).

Hier geht es zur Videobotschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne.