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Schüler diskutierten mit Fachleuten

Die Klassen 9.2 und 9.3 der Gesamtschule nahmen ihr Heimatstädtchen einmal genau unter die Lupe. Sie erstellten Berichte und analysierten ihre Ergebnisse auch im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten im Hinblick auf Lebensqualität, Wirtschaftlichkeit und Umwelt- und Ressourcenschutz. Manfred Schmidt gab als Lehrer den jungen Forschern Hilfestellung. Die Bilanz legten die Schüler vor Fachleuten aus Verwaltung und Wirtschaft dar. Stefanie Duckart und Tassilo Nowak moderierten die Vorträge und die anschließende Diskussion.
Mit einer Schokoladenseite Fürstenaus begannen Theresa Lömker, Till Woltemade und Adrian Burrichter. Sie stellten das Neubeaugebiet an der Ettenfelder Straße vor – ein Gebiet, in dem es sich gut leben lässt. Aber wie steht es mit der Oberflächenversiegelung und dem Angebot an Spielplätzen? Monika Kolosser stand Rede und Antwort als Vertreterin der Stadtverwaltung.
Josefine Gläser, Adrian Holt und Christian Knocke nahmen sich eine weniger schöne Ecke vor. Sie befassten sich mit einem sozialen Brennpunkt an der Kolberger Straße. Wie kann sich die Situation der Menschen dort verbessern? Bürgermeister Herbert Gans zeigte die Entwicklung der Häuser als ehemaligem Wohnraum für Bedienste der nahe gelegenen, ehemaligen Pommernkaserne auf. Es zeigte sich, dass es auch günstigen Wohnraum für Menschen mit weniger großem Portemonnaie geben muss. Ebenso könne die Stadt die Eigentümer nicht zum Handeln zwingen, wie Monika Kolosser mehrfach betonte.
Die Innenstadt analysierten Steffen Bleek, Jannes Fritze und Manuel Zientarra. „Leerstände“ heißt das Problem der Fürstenauer Flaniermeile. Ins Fadenkreuz der Diskussion geriet das Aue-Center als Handelsstandort auf der grünen Wiese. Als Vertreter der Wirtschaft äußerten sich Karin Wolke-Höveler, Martina Erdwiens und Hajo Fritze. Das unternehmerische Risiko für die Einzelhändler sei nicht zu unterschätzen. Martina Erdwiens fragte die Schüler provokativ, ob denn einer der Schüler seine Jeanshosen regelmäßig in Fürstenau einkaufe oder gar die Selbstständigkeit anstrebe. Monika Kolosser bemerkte, dass Handelsketten eine gewisse Größe fordern, um sich anzusiedeln. Die Innenstadt biete die geforderten Ladengrößen nicht. Gerade bei den jungen Leuten beliebte Handelsketten für Kleidung öffneten ebenfalls nicht in Fürstenau ihre Tore, da die nötige Kaufkraft fehle.
Die Schwierigkeiten der kleinen Stadt seien allerdings keine hauseigenen, sondern deutschlandweit verbreitet. Das könnte ebenso als Trost dienen wie die Tatsache, dass Fürstenau viele schöne Seiten und andere Perspektiven hat. Dazu verwiesen die Geschäftsleute auf den gerade im Aufbau befindlichen Ferienpark und die Möglichkeit der Schaffung von Wohnraum im Innenstadtbereich.